Flüchtlingszahlen im Vergleich 1945-49 und 2015-2025
Frage: Wie viele Flüchtlinge kamen von 1945 bis zur Gründung der Bundesrepublik aus den verlorenen Ostgebieten in das Territorium der Bundesrepublik und wie viele Flüchtlinge kamen von 2015 bis 2025 nach Deutschland?
Antwort: Die genauen Zahlen lassen sich nicht punktgenau festlegen, da die Datenerfassung in beiden Perioden mit unterschiedlichen Definitionen und Herausforderungen verbunden war. Es lassen sich jedoch Schätzungen und aggregierte Zahlen nennen:
Flüchtlinge und Vertriebene aus den verlorenen Ostgebieten (1945 bis zur Gründung der Bundesrepublik 1949):
Die Gesamtzahl der von Flucht und Vertreibung Betroffenen (Deutsche und Deutschstämmige) aus Mittel- und Osteuropa in den Jahren 1944 bis 1950 wird auf etwa 12 bis 14 Millionen geschätzt.
Für das spätere westdeutsche Territorium (die drei westlichen Besatzungszonen), aus denen 1949 die Bundesrepublik Deutschland hervorging, wird die Zahl der aufgenommenen Flüchtlinge und Vertriebenen bis zur Gründung der Bundesrepublik bzw. in den Nachkriegsjahren (bis ca. 1950) auf rund 10 Millionen geschätzt.
Flüchtlinge, die von 2015 bis 2025 nach Deutschland kamen (Asylanträge):
Die Zahl der Asylanträge in Deutschland von 2015 bis einschließlich September 2025 beträgt in der Summe mehrere Millionen (Erstanträge und Folgeanträge).
2015: 476.649 Asylanträge
2016: 745.545 Asylanträge (Höchststand)
2017 - 2024: Die jährlichen Zahlen schwankten in dieser Zeit zwischen etwa 185.000 und 352.000 Asylanträgen.
2025 (Januar bis September): 124.410 Asylanträge (ohne ukrainische Geflüchtete).
Wichtig: Diese Zahlen umfassen nur die Asylanträge und beinhalten nicht die große Zahl der ukrainischen Geflüchteten, die seit dem Angriffskrieg Russlands im Jahr 2022 nach Deutschland gekommen sind und kein Asylverfahren durchlaufen müssen, sondern einen vorübergehenden Schutzstatus erhalten (Ende 2024 lebten in Deutschland insgesamt rund 3,3 Millionen Schutzsuchende, einschließlich der ukrainischen Flüchtlinge).
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